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Tipps für den richtigen Umgang mit Hunden

Diese Tipps für HundehalterInnen und Hundeinteressierte sollen mithelfen, ein reibungsloses Zusammenleben zwischen Vierbeinern und Menschen zu gewährleisten. Sie sind besonders für all jene gedacht, die wenig oder keine Erfahrung mit Hunden haben. Abbau von Ängsten, richtiges Verhalten und Hilfestellung bei der Erziehung der Kinder im Umgang mit eigenen und fremden Hunden stehen im Mittelpunkt des Dog Guides. Diese Informationen wurden dem Dog Guide der Stadt Wien entnommen.

Vor dem Berühren Erlaubnis des/der Hundeführer/In einholen

Vermeiden Sie den Kontakt mit einem Hund ohne vorher den/die Hundeführer/In zu fragen. Jeder Hund hat in der Vergangenheit gute und/oder schlechte Erfahrungen, entweder mit seinen Artgenossen, oder mit Menschen, seien es Erwachsene oder Kinder, gemacht. Sind diese negativ, könnte er mit Flucht reagieren; ist er an der Leine, könnte er auch versuchen sich zu verteidigen (bellen oder knurren). 

Da Hunde im allgemeinen gerne mit Kindern spielen, gibt der/die Hundebesitzer/In vor dem Erstkontakt sicher gerne Auskunft, ob sein/ihr Hund den Umgang mit Kindern gewöhnt ist. 

Mit Hunden hinter einem Zaun oder in einem Auto sollte der Kontakt gemieden werden! Der Hund deutet die Kontaktaufnahme als Bedrohung und Eindringen in sein Revier - er reagiert aggressiv.

Vorsichtige Annäherung an den Hund ist ratsam

Nähern Sie sich erst nach Erlaubnis durch den/die Hundeführer/In dem Hund von vorne an. Geben Sie dem Hund die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme (schnuppern lassen). Wendet er sich ab oder knurrt, will er seine Ruhe. Um Missverständnissen und Enttäuschungen vorzubeugen, sollte in jedem Fall der Hundebesitzer anwesend sein. Seine beruhigenden Worte können helfen, die ersten Schwierigkeiten zu überwinden. Das oft gehörte Argumente "Mein Hund tut nix" mag durchaus auf den einen oder anderen Hund zutreffen, sicher sollte man sich trotzdem nie sein.

Die Kontaktaufnahme erfolgt beim Hund immer über den Geruchssinn. Die sprichwörtliche "Hundenase" ist für den Hund das wichtigste Sinnesorgan. Er kann Personen am Geruch identifizieren, er kann ihren Spuren folgen und weiß auch noch Stunden später, in welche Richtung sie gegangen sind. 

Zeigt der Hund Interesse, sollte zuerst der Hund durch Beschnuppern Kontakt aufnehmen. Bleiben Sie stehen, halten Sie dabei die Hände gesenkt bzw. strecken Sie ihm eine Hand entgegen. Vermeiden Sie schnelle Armbewegungen. Ist der Kontakt einmal hergestellt, streicheln Sie ihn zuerst seitlich an der Wange oder unterhalb der Ohren, jedenfalls niemals von oben.

Auch der Hund setzt Grenzen

Jeder Hund zeigt durch sein Verhalten (Ohrenstellung, Körper-, Schweifhaltung etc.), ob er gerade ängstlich, aggressiv oder freundlich ist.

Bei Hunden unterscheidet man:

  • Normales Erscheinungsbild
    Die Körperhaltung ist aufrecht, die Muskeln sind entspannt, seine Bewegungen harmonisch. Der Schwanz hängt bei den meisten Hunden locker nach unten, die Augen blicken lebhaft und interessiert. Die Ohren werden unabhängig zur Geräuschwahrnehmung bewegt.
  • Imponier- und Drohverhalten
    Die Körperhaltung ist aufrecht, die Muskeln sind angespannt, die Bewegungen werden steif. Die Nacken- und Rückenhaare sind gesträubt, die Ohren stehen gerade nach oben oder vorne, die Augen blicken starr auf die drohende Gefahr. Der Hund knurrt, die Lefzen sind hochgezogen, mitunter wird das Grollen von Bellen unterbrochen. Dieses Verhalten kann sehr schnell in Aggression umschlagen.
  • Angsthaltung
    Der Rücken des Hundes wird rund, die Hinterbeine sind leicht eingeknickt. Der Hund duckt sich zusammen, der Kopf ist gesenkt. Die Ohren liegen flach am Kopf an und zeigen nach hinten. Mitunter werden die Mundwinkel nach hinten gezogen, die Zähne werden sichtbar. Es entsteht ein ängstlicher Gesichtsausdruck. Wird dieser Hund angegriffen, läuft er entweder davon oder greift an.
  • Aggressionshaltung
    Lautes heftiges Bellen oder eindrucksvolles tiefes Grollen mit geöffnetem Fang lassen nichts Gutes vermuten. Die Körpermuskulatur ist angespannt, die Ohren stehen aufrecht, die Augen fixieren den Gegner. Der Schwanz steht waagrecht oder nach oben, die Rücken- und Nackenhaare sind gesträubt. Der Hund ist jederzeit bereit anzugreifen.
  • Erwartungshaltung
    Die Körperhaltung ist locker, die Muskeln sind leicht angespannt. Der Kopf richtet sich auf und der Schwanz wedelt. Die Ohren zeigen nach oben, die Augen blicken neugierig. Das Maul ist leicht geöffnet, der Hund hechelt.
  • Spielhaltung
    Die Körperhaltung ist locker, der Hund bewegt sich meist sehr ruckartig und schnell. Seine Bewegungen scheinen etwas übertrieben. Sein Schwanz wedelt heftig, die Ohren stehen oder zeigen leicht nach hinten. Die Augen vermitteln mit den leicht nach hinten gezogenen Mundwinkeln einen freundlichen und erwartungsvollen Gesichtsausdruck. Um zum Spiel aufzufordern, werden die Vorderbeine flach auf den Boden gelegt. Der Brustkorb liegt fast auf dem Boden, die Hinterbeine stehen gerade. Meist wird der Partner noch zusätzlich durch Bellen zum Spielen aufgefordert.

Das Verhalten des Tieres ist nicht vorhersehbar

Die Reaktionen von Hunden sind schwer vorhersehbar. Jeder Hund reagiert unterschiedlich. Die Größe ist dabei nicht entscheidend. Das Verhalten von Hunden ist unabhängig von Rasse, Größe und Geschlecht. Welpen sind verspielt und trainieren untereinander das Rangordnungsverhalten; ihr Revierverhalten ist gar nicht oder nur in Ansätzen ausgeprägt.

Bei erwachsenen Hunden hingegen sind die verschiedenen Verhaltensweisen bereits vollständig ausgebildet. Ihre Reaktionen (Spieltrieb, Flucht, Angriff, etc.) werden in großem Maße von den Erfahrungen in ihrer Jugend bestimmt.

Plötzliches Weggehen kann der Hund missverstehen

Niemals vor einem Hund davon laufen, es steigert seinen Verfolgungstrieb. Der Hund ist ein Jagdtier. Unsere Haushunde sind zwar an aufrecht gehende Menschen gewöhnt, läuft man aber vor ihnen davon, wird ihr Jagd- und Spielinstinkt aktiviert. Sie werden die vermeintliche "Beute" verfolgen. Vor allem Jogger oder Radfahren steigern den Jagd- und Spieltrieb .

Nicht direkt in die Augen des Tieres schauen

Niemals einem fremden Hund direkt in die Augen schauen, er fasst dies als Bedrohung auf, der direkte Blickkontakt signalisiert Überlegenheit. Erlaubt sich dies ein - vermeintlich - Rangniederer gegenüber einem Ranghöheren, gilt dies als Herausforderung und provoziert Auseinandersetzungen.

Deswegen: Vermeiden Sie bei einem fremden Hund den direkten Blickkontakt. Blicken Sie an ihm vorbei. Dem eigenen Hund können Sie sehr wohl in die Augen schauen, aber auch dieser empfindet einen bösen Blick sofort als Strafe oder Bedrohung.

Kinder immer unter Aufsicht mit Hunden spielen lassen

Niemals Kinder in Abwesenheit Erwachsener mit einem Hund (fremden oder eigenen) spielen lassen. Vor allem Babys und Kleinkinder erkennen im Hund einen idealen Spielpartner. Entwicklungsbedingt ungeschickte Bewegungen könnte der Hund missverstehen. Er reagiert im Reflex, könnte das Kind umwerfen oder sogar beißen. Deswegen: Niemals Babys allein mit dem Hund spielen lassen.

Oftmals wird das Spiel zwischen Hunden und Kindern ungewollt heftig. Manchmal streiten aber auch Kinder untereinander. Dann kann es passieren, dass der Hund für ein Kind Partei ergreift und es beschützen will. Die Anwesenheit von Erwachsenen sollte als Ausgleich und Kontrolle dieser Konfliktsituationen dienen. Dieser Beschützerinstinkt kann vor allem dann ausgelöst werden, wenn fremde Kinder zu Besuch sind und mit den Kindern des Hauses spielen.

Beim Spielen mit Hunden vorsichtig sein

Hunde "beißen" einander im Spiel ohne einander dabei zu verletzen. Dennoch sollten Menschen beim Spiel mit ihnen entsprechend aufpassen. Besonders bei Welpen, aber auch bei erwachsenen Hunden ist es üblich, einander spielerisch zu beißen, haben sie doch keine Hände zum Greifen. Die Hunde vermeiden dabei z. B. durch Unterwerfungsgesten ernsthafte Verletzungen, gut sozialisierte Hunde werden über derartige Kommentkämpfe nicht hinausgehen. Der Hund kann allerdings nicht zwischen Artgenossen und Menschen unterscheiden. Deshalb kann es vorkommen, dass auch der Vierbeiner im Spiel die menschliche Hand ins Maul nimmt. Reagieren Sie nicht unbesonnen, ziehen Sie die Hand nicht zurück. Bei guter Erziehung wird er die Hand auf Kommando loslassen.

Auch ein Hund hat eine Schmerzgrenze

Bestimmte Handlungen fügen dem Hund Schmerzen zu; niemals den Hund am Schwanz und an den Ohren ziehen oder ihn treten. Fügen Sie keinem Hund auch nur leichtfertig Schmerzen zu, er wird sich sicher verteidigen. Der Hund ist ein schmerzempfindliches Tier. Es gibt bei ihm besonders empfindliche Körperpartien. Der Schwanz ist ein wichtiger Bestandteil der Mimik, er ist Signal- und Stimmungsbarometer . Deswegen gibt der Hund besonders Acht darauf. Wenn Sie ihn am Schwanz ziehen, dreht er sich automatisch mit geöffnetem Maul zurück und kann aggressiv reagieren.

Das selbe trifft auf die Ohren zu. Diese sind besonders empfindlich. Ziehen Sie also keinesfalls an den Ohren. Auch dann nicht, wenn er sich falsch verhalten haben sollte. Bei Kindern im Vorschulalter kann es schon vorkommen, dass diese den Hund treten. Er wird sich wehren. Achten Sie darauf, dass auch Ihre Kinder diese Verhaltensregeln zum Schutz des Tieres und der eigenen Gesundheit kennen und beachten.

Nie einmischen, wenn zwei Hunde spielen oder raufen

Wenn zwei Hunde spielen oder raufen, nicht einmischen. Kinder sollen einen Erwachsenen herbei holen. Spielen oder Raufereien von Hunden wirken oft heftiger, als sie es wirklich sind. Oftmals wird Spielen von Knurren, Herumbalgen etc. begleitet; hier wird die Rangordnung festgestellt. Ein Eingreifen von Menschen stört den Ablauf derartiger Kämpfe. Hunde achten, während sie versuchen, den Gegner zu packen, nicht darauf, wohin sie beißen.

Heftiges Zubeißen kann auf der ungeschützten menschlichen Haut Verletzungen hinterlassen. Findet ein ernster Kampf zwischen zwei dominanten Hunden statt, gelingt es meist nur erfahrenen HundeführerInnen, ihre Hunde ohne eigene Beeinträchtigung zu trennen.

Sinnvoller ist es, bereits vor einem Kampf aus der Körpersprache der Hunde eine mögliche Gefahr abzulesen und direkte Konfrontation der Tiere zu vermeiden. Kinder sollen einen Erwachsenen herbei holen und sich keinesfalls einmischen!

Heikles Thema - Radfahrer, Jogger und Hunde

Radfahrer und Jogger sind für Hunde eine Herausforderung. Ignorieren Sie einen heranlaufenden Hund. Folgt er Ihnen, beobachten Sie ihn, und verlangsamen Sie die Geschwindigkeit. Hunde, die Radfahrer und Jogger verfolgen, tun dies aus einem Jagd- oder Spieltrieb heraus. Diese Instinkte sollten nicht unnötig provoziert werden. Sieht man bereits von weitem einen führerlosen Hund, soll man versuchen, ruhig und in angemessenem Abstand an ihm vorbeizufahren oder zu laufen.

Behalten Sie den Hund im Auge, um seine Reaktion abschätzen zu können. Zeigt der Hund bereits großes Interesse, ist es besser, das Tempo zu reduzieren; er könnte sich dadurch bereits abwenden.

Nähert man sich einem Hund von hinten, sollte man dies nicht geräuschlos tun; erschrockene Hunde können Unfälle u. a. auch mit Radfahrern verursachen.

Verhalten bei Bissverletzung

Verletzungen von Menschen oder Tieren, die durch Hunde verursacht wurden, müssen umgehend ärztlich beziehungsweise tierärztlich versorgt werden.

Im Falle der Verletzung eines Menschen ist jeder Arzt oder jedes Krankenhaus verpflichtet, diese bei der Polizei anzuzeigen. Ist der Hundebesitzer bekannt, so wird er von der Polizei aufgefordert, sein Tier einer zweimaligen tierärztlichen Untersuchung auf Tollwut zuzuführen. Dabei hat die erste Untersuchung zum Ausschluss der Tollwuterkrankung am Tag des Bisses bei einem praktizierenden Tierarzt zu erfolgen, die zweite Untersuchung am zehnten Tag nach dem Biss. Das Ergebnis dieser beiden Untersuchungen ist vom untersuchenden Tierarzt in einem Formblatt, das in jedem Polizeiwachzimmer aufliegt, einzutragen und der Polizei nach der zweiten Untersuchung zu übermitteln. Auf der Rückseite dieses Formblattes befinden sich Anweisungen an den Hundehalter, die dieser während der Beobachtungszeit (bis zur zweiten Untersuchung seines Hundes durch den Tierarzt) einzuhalten hat.

Sollte sich der Hundebesitzer weigern, diese beiden Untersuchungen durchführen zu lassen, wenden Sie sich bitte an das Veterinäramt oder direkt an die Tierschutz-Helpline oder an jede Polizeidienststelle.

Hundebesitzer haben gesetzliche Pflichten

Hundebesitzer müssen zum Wohle aller die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen beachten. Die meisten Unfälle mit Hunden würden bei Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gar nicht erst geschehen. In Wien ist die Maulkorb- oder Leinenpflicht an öffentlichen Orten gesetzlich vorgeschrieben. Die meisten Unfälle passieren jedoch mit Hunden, die weder an der Leine noch mit einem Maulkorb gehalten werden.

Mit der Ignorierung dieser Verpflichtungen nimmt sich der/die Hundehalter/In die Möglichkeit, kritische Situationen zu beherrschen. Denn selbst der bravste Hund überlegt nicht, sondern handelt instinktiv .

Bedenken Sie: Der/die Tierhalter/In muss zum Schutz des Hundes und seiner Umwelt für den Hund mitdenken und mithandeln. Nur durch Rücksichtsnahme auf die anderen ist gedeihliches Zusammenleben von Mensch und Tier möglich.

Hundeabrichtekurse fördern das Zusammenleben

Empfehlenswert ist der Besuch eines Hundeabrichtekurses - nicht nur für große Hunde. Der Besuch einer Hundeschule dient nicht nur dem problemloseren Zusammenleben von Mensch und Hund, es verbessert auch das Verhältnis vom Hund zur Hundeführerin/zum Hundeführer. Denn diese sind gefordert, sich mit dem Wesen ihres Hundes vermehrt auseinander zu setzen, um sein Verhalten besser abschätzen zu können.

In diesen Kursen lernt der Hund spielerisch Gehorsam und sich auf ungewohnte Situationen einzustellen. Somit profitieren beide vom gemeinsam besuchten Training. Aber auch bei Hunden gilt lebenslanges Lernen, nicht nur an den Kurstagen! 

Das gemeinsame Lernen mit Erfolgen und Rückschlägen führt für Frauerl und Herrl einerseits und Hund andererseits zu einer Stärkung des gegenseitigen Vertrauens.

Diese Informationen wurden dem Dog Guide der Stadt Wien entnommen. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden sie sich an:

                                                                                       Dr. Peter Knafl

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